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Namibia: Deutschland erkennt Völkermord an Betroffene nicht zufrieden

 

Das Abkommen mit Namibia steht.  Deutschland erkennt an, daß ein Völkermord begangen wurde. 

Fast 6 Jahre hat es gedauert, bis die Regierungen Deutschlands und Namibias zu einer Einigung gekommen sind. Mit 1,1 Mrd. Euro will die Bundesregierung Namibia und die Nachkommen der Opfer in den nächsten 30 Jahren bei Wiederaufbau und zur Entwicklung unterstützen. Damit möchte man Namibia und die betroffenen Opfer um Vergebung bitten für die Gräultaten die 1904 -1908 begangen wurden. Bundespräsident Steinmeier wird dazu noch eine offizielle Entschuldigung aussprechen.

"Ich bin dankbar, dass es eine Einigung mit Namibia über den Umgang mit dem dunkelsten Kapitel der gemeinsamen Geschichte gibt. Dazu gehört, dass wir die Ereignisse als das benennen, was sie aus heutiger Perspektive waren: ein Völkermord" - @HeikoMaas auf Twitter

Vertreter der Herero und Nama nicht zufrieden

Seit Anbeginn der Verhandlungen hat die Bundesregierung darauf bestanden, nur von Regierung zu Regierung zu verhandeln. Man habe aber die Vertreter der betroffenen Gemeinschaften der Herero und Nama ausreichend mit eingebunden. Die Vertreter der betroffenen Voksgruppen sehen das jedoch anders. Deutschland hätte nicht mit der Regierung, sondern nur mit den Vertretern der Betroffenen verhandeln dürfen. Die Vertreter sind nicht zufrieden. Sie werfen den Regierungen vor, nicht ausreichend an den Verhandlungen beteiligt worden zu sein. Außerdem hätte das Geld den Betroffenen zur Verfügung gestellt werden müssen. Ausgleichszahlungen seien Reparationen / Entschädigungen für die Betroffenen.

1904 Herero Aufstand in Deutsch-Südwestafrika

Von 1884 bis 1915 war Deutschland Kolonialmacht im heutigen Namibia. Die Bevölkerung strebte nach Selbständigkeit und sollte zur Aufgabe gezwungen werden. Es kam zu einem bis dahin unbekannten Vernichtungsfeldzug. Die Herero wurden in die Wüste getrieben und dort zum Tode durch Verdursten verurteilt. Dabei wurden etwa 65.000 von 80.000 Herero und mindestens 10.000 von 20.000 Nama getötet. (Quelle: Bundesarchiv)

Keine rechtlchen Ansprüche für Entschädigung

Deutschland und Namibia sind mit sehr unterschiedlichen Perspektiven  in die Verhandlung hineingegangen. Daher hates auch so lange gedauert, erklärte der Pressesprecher bei der Bundespressekonferenz (28.05.2021). Der Bundesregierung geht es dabei um die Aufarbeitung eines dunkeln Kapitels der Geschichte. Man erkenne an, dasß den Betroffenen unendliches Leid zugeführt wurde. Man möchte "im Lichte der historischen und moralischen Verantwortung Deutschlands Namibia und die Nachkommen der Opfer um Vergebung bitten." Eine rechtliche Grundlage für Entschädigung erkenne man aber nicht an.

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